Was macht ein Relocation-Dienstleister?

Elke Müller über die Aufgaben von Relocation-Dienstleisters

Was macht ein Relocation-Dienstleister?

Diese Frage bekommen meine Mitarbeiter*innen und ich immer mal wieder gestellt, wenn wir sagen, dass wir als Relocation-Dienstleister tätig sind. Obwohl diese Dienstleistung nicht wirklich neu am Markt ist, ist sie bei vielen noch unbekannt oder wird als „Hobby“ abgetan. Dabei können wir als Integrationshandwerker*innen einen positiven und nachhaltigen Beitrag zur Integration internationaler Fachkräfte leisten!

 

Was muss man denn als Relocation-Dienstleister können?

Manchmal verbirgt sich hinter dieser Frage der Gedanke „das kann doch jede/r“. Unsere Antwort führt meistens jedoch zu einem „Oh – so umfangreich hätte ich mir das nicht vorgestellt!“. Unsere Relocation Consultants haben umfangreiche Kenntnisse über die Einreisebestimmungen und den Visumsprozess, verstehen die Regelungen des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes und wissen, wann welche Behördengänge nach der Ankunft in Deutschland anstehen. Sie kennen jeweils den regionalen Wohnungsmarkt und wissen, wo und wie man am besten eine Wohnungssuche angeht, die in kürzester Zeit ein neues Zuhause herzaubert. Sie verstehen die Situation zur Kinderbetreuung und haben eine Idee, welche Schule passen könnte. Sie können erklären, wer mit seinem ausländischen Führerschein fahren darf, wer einen deutschen Führerschein machen muss oder mit einem „Tausch“ davonkommt.

Glasklare und lösungsorientierte Kommunikation mit Vermieter*innen, Behördenmitarbeitenden und natürlich den einzelnen Kund*innen sind ebenso selbstverständlich wie diverse Fremdsprachenkenntnisse. Um alle notwendigen und nicht immer aktiv beeinflussbaren Termine unter einen Hut zu bringen, sollte man zusätzlich ein großes Organisationstalent haben, äußerst flexibel sein und so viel Spaß für die Aufgabe mitbringen, dass sich der Kunde oder die Kundin samt Familie und Haustier wahrgenommen und aufgehoben fühlt.

 

Und wo lernt man das?

Die eine Ausbildung gibt es nicht. Allein die compass-Mitarbeitenden bringen als Background Ausbildungen und Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen mit. Alle eint, dass sie es lieben, mit Menschen zu arbeiten und das in einem internationalen und vielfältigen Kontext.

compass „spricht“ mehr als 10 Sprachen. Unsere unterschiedlichen Hintergründe sind eine enorme Bereicherung für die Lösung von Fragen und Problemen, das Wissen wird aktiv geteilt und die Einarbeitung und unser Onboarding neuer Kolleg*innen ist super individuell – immer am „lebenden Objekt“, also in der konkreten Kundenbetreuung mit erfahrenen Buddies eng an der Seite. Und ja, natürlich ist da auch Selbstlernen angesagt und das Lesen eher trockener Gesetze und Vorschriften.

Interne Weiterbildungen zum Mietrecht, zur Kommunikation, zur interkulturellen Kompetenz oder zum Fachkräfteeinwanderungsgesetz gehören bei compass dazu und werden regelmäßig organisiert.

 

Wer bezahlt denn dafür?

Meistens werden wir von Unternehmen oder Organisationen gebucht, die diesen Teil des Onboardings und der Integration an uns als ihr externes „Welcome-Center“ auslagern. Diese Auftraggeber schätzen, dass wir ihnen viel Arbeit abnehmen und vor allem, dass wir immer up-to-date sind, was neue Regelungen angeht, dass wir ein enormes Netzwerk mitbringen, das uns die Arbeit erleichtert und dass ihre neuen internationalen Kolleg*innen feste Ansprechpartner*innen für die ersten Monate zur Seite haben. Mit uns können die „Internationals“ sehr persönliche Themen besprechen, die sie mit der neuen Chefin oder den Kollegen von People & Culture oder Global Mobility so (noch) nicht klären wollen.

Ja, diese Dienstleistung kostet Geld! Wenn all das intern geleistet wird, ist es auch nicht kostenlos! Oft werden diese Themen von einer Person im Unternehmen „nebenbei“, also zusätzlich zu regulären Aufgaben übernommen. Hat diese Person tatsächlich die Kapazität, um 19:00 Uhr noch eine Wohnungsbesichtigung zu begleiten? Oder drei Stunden bei der Ausländerbehörde anzustehen? Was kostet es, wenn ein neuer „International“ frustriert ist, weil die Wohnungssuche nicht vorankommt und deswegen die Familie nicht nachreisen kann? Was kostet es, wenn jemand zu einem anderen Arbeitgeber „weiterzieht“, bei dem er wirklich gut unterstützt wird?

 

Fazit:

So exotisch sind wir, die Integrationshandwerker*innen, gar nicht! Relocation ist keine „Luxusdienstleitung“ nur für die VIPs, sondern bietet viele unterschiedliche, individuelle und bedarfsgerechte Möglichkeiten, neue internationale Mitarbeitende zu unterstützen.

 

Zur Autorin:

Elke Müller und ihre compass international gmbh sind seit über 25 Jahren Ansprechpartner*innen für kultursensible und diversitätsbewusste Themen in der Personalentwicklung, als Beraterin zeigt sie ihren Kund*innen, wie die Rekrutierung, das Onboarding und die Integration internationaler Fach- und Führungskräfte gelingt oder wie Diversität zu einem Erfolgsfaktor wird.

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